Hallo Ihr Lieben, schön, dass Ihr Euch mal wieder auf meine Homepage verirrt habt. Sicherlich ist der einen oder anderen in den letzten Tagen der Artikel unter dem Titel „Gemeinde Sande zieht Schlussstrich unter ‚die Brücke'“ der Zeitung aufgefallen. Ich halte diese Überschrift tatsächlich mehr als nur irreführend, denn immerhin ist öffentlich bekannt, dass das ev. Gemeindehaus, in das sich die Gemeinde teuer eingekauft hat, aktuell zum Verkauf steht und die Kirchengemeinde die Räumlichkeiten aufgibt. In diesem Artikel geht es allerdings gar nicht um diese Thematik, sondern um den Kinder- und Jugendtreff in Cäci.
Zum Thema „die Brücke“ sei daher nur kurz am Rande angemerkt, dass es die Brücke weiterhin geben wird. Die evangelische Kirchengemeinde hat einen Vertrag mit der Gemeinde Sande unterzeichnet, der noch ein paar Jährchen läuft. Dies bedeutet, dass bei einem etwaigen Verkauf der Brücke die Gemeinde als eine Art Mieterin mit an den neuen Eigentümer übergeht. Sollte der neue Eigentümer andere Pläne haben, so müsste der Vertrag entsprechend nachverhandelt werden. Dieser Vertrag wurde übrigens vom alten Gemeinderat geschlossen. Die Vorgängerin meiner Ratsgruppe hatte bereits damals gegen diese Lösung plädiert, ich selbst war in der Ratssitzung als Gast anwesend. Ich denke ebenfalls, dass dieser Vertrag in dieser Art schlecht für die Gemeinde gewesen ist.
Im Artikel verweist man auf folgende Aussage der Gemeinde: „Dieser Beschluss wurde gefasst, weil der Treff durch die Kinder- und Jugendlichen nicht entsprechend genutzt wurde. Jugendliche haben das Angebot kaum bis gar nicht wahrgenommen, Kinder nur marginal“
Der Grund, warum es in Cäci überhaupt einen solchen Treff gegeben hat, war ein Antrag unserer Gruppe. Bis dahin gab es die Angebote im Jugendhaus in Sande und zusätzlich einen entsprechenden Treff in Neustadtgödens. Die Ortsteile Cäciliengroden und Neustadtgödens weisen allerdings ähnliche demografische Strukturen auf, sodass ein ähnliches Angebot in beiden Dörfern absolut richtig gewesen ist. Dass dieses Angebot zu wenig wahrgenommen wurde ist kurz gesagt sehr schade.
Persönlich bin ich der Meinung, dass die beiden Angebote trotz der ähnlichen demographischen Strukturen der beiden Dörfern nicht vergleichbar sind. Der Treff in Neustadtgödens ist bereits seit einigen Jahren etabliert und konnte mit viel Geduld zu dem entwickelt werden, was er heute ist, während Jugendliche aus Cäciliengroden sich über die Zeit andere Dinge gesucht haben. Die einen oder anderen werden gewiss nach Sande ins Jugendhaus kommen, die nächsten haben Lösungen innerhalb ihrer Freundeskreise gefunden, oder oder oder.
Natürlich ist es schwer für ein komplett neues Angebot hier attraktiv auf Jugendliche zu wirken. Allerdings ist Jugendarbeit und der Sinn eines Jugendtreffs viel mehr als nur leichte Bespaßung am Nachmittag. Es geht um Vertrauen und einen sicheren Raum für Jugendliche. Dies muss man sich stetig erarbeiten. Während Neustadtgödens über viele Jahre gewachsen ist und nicht hinterfragt wurde (zurecht übrigens), guckt man auf Cäci mit einer Lupe und erwartet, dass es direkt funkt.
Tatsache ist, dass die Teilnehmerinnen dieses Treffs eher jüngere Menschen gewesen sind. Eben die, die sich selbst noch keine Alternativ-Strukturen geschaffen haben. Ich bin daher absolut davon überzeugt, dass auch ein Kinder- und Jugendtreff in Cäciliengroden eine Perspektive gehabt hätte. Die Kids von heute sind die Jugendlichen von Morgen! Das Vertrauen und die Bindung werden mit der Zeit aufgebaut und auch Cäci wird zu einem Erfolg wie in Neustadtgödens.
Die angespannte Haushaltslage in der sich die Gemeinde allerdings befindet, sorgt dazu, dass wir heute solche Projekte viel genauer unter die bereits genannte Lupe legen müssen. Die aktuellen Zahlen, Daten und Fakten sprechen also eher dafür, dass der Treff gefloppt ist. Schade….
Zu anderen Zeiten, mit einem deutlich üppigeren Budget hätte ich entsprechend dafür gekämpft, dass der Treff auch den NOCH wenigen Kids in Cäci erhalten bleibt. Aktuell jedoch fehlt hierzu das Argument. Das einer wagen Hoffnung auf die Zukunft wird leider nicht greifen.
Es tut mir daher in der Seele weh, dass wir diesen Schritt gemeinsam als Rat gehen mussten, allerdings eröffnen sich der Gemeinde hierdurch wieder neue Möglichkeiten in der Jugendarbeit, die wir gemeinsam entwickeln und vorantreiben. Versuchen wir es also positiv zu sehen. Der Rat bleibt dran und wird das Thema Jugendarbeit weiterhin voranbringen.
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