Moin, schön dass Ihr wieder her gefunden habt. Heute möchte ich gern über die Kampagne der Fairtrade Towns sprechen. Denn unsere Gemeinde, vielmehr die Politik in Sande, hat schon zu Zeiten des alten Rats am 11. Dezember 2019 beschlossen, dass die Gemeinde sich hierfür bewirbt. Mit 17 Ja-Stimmen und vier Enthaltungen war die Grundstimmung sehr positiv.

Zum Ende der letzten Ratssitzung habe ich bereits auf dieses Thema aufmerksam gemacht, natürlich in der Hoffnung, dass die Zeitungen erneut darüber schreiben. Aber gern wiederhole ich nochmal hier im Netz, was aktuell geschieht, bzw. was geschehen muss.

Nach dem Ratsbeschluss musste sich eine Steuerungsgruppe, eine Art Vorstand, aus mindestens drei Personen bilden. Diese Gruppe muss aus den Bereichen Zivilgesellschaft, Politik und Wirtschaft bestehen. Für die Politik fanden sich damals Frau Pöppelmeier und Herr Ramke, aber auch aus den anderen Bereichen fanden sich schnell Leute und der Kick-Off konnte beginnen. Die Steuerungsgruppe hatte auch bereits gute Ideen, doch dann kam alles etwas anders als erwartet: Die Corona-Pandemie!

Mit der Pandemie und ohne die Möglichkeit realer Treffen war die Arbeit stark eingeschränkt. Für eine bestehende „Fairtrade Town“ gewiss kein Problem, die notwendigen Aktionen kann man auch anders stattfinden lassen, aber für eine Gemeinde, die sich in der Startphase befindet, war es leider umso schwerer. So ist gewiss niemandem ein Vorwurf zu machen, dass die gute Idee zunächst wieder auf Eis gelegt wurde.

Symbolfoto

Inzwischen haben wir uns weitestgehend mit der Pandemie arrangiert, ein neuer Rat wurde gewählt und mit den Impfstoffen haben wir wieder eine Perspektive. Zeit also die Kampagne wieder aus der Schublade zu kramen und dem fairen Handel in Sande unter die Arme zu greifen. Herr Ramke hat in der Zwischenzeit verlauten lassen, dass er für das Projekt nicht mehr zur Verfügung steht, also bin ich für ihn eingesprungen um an Frau Pöppelmeiers Seite mitzuarbeiten. Auch an dieser Stelle möchte ich, wie bereits in der letzten Ratssitzung, Herrn Ramke für seine Vorarbeit danken.

Aufgabe ist es nun die o. g. Steuerungsgruppe neu zu formieren, wozu wir Vertreter*innen der Zivilgesellschaft, also Mandatsträger*innen der Sander Vereinslandschaft, sowie Vertreter*innen aus der Wirtschaft am 26. April um 17 Uhr ins Sitzungszimmer des Rathauses in Sande einladen.

Das weitere Ziel wird es sein, dass im lokalen Einzelhandel, Floristen, Cafés, Restaurants und Co mindestens zwei Produkte aus fairem Handel angeboten werden. Hierzu gibt es für die Kampagne Richtwerte, die sich an der Einwohnerzahl bemessen. In Sande wären das vier Geschäfte und zwei Gastrobetriebe.

Darüber sollen Produkte aus fairem Handel in Schulen, Vereinen oder Kirchen verwendet werden und außerdem Bildungskampagnen zum Thema durchgeführt werden. Dies können Workshops, Seminare und und und sein. In Schulen, in den Vereinen oder lokalen Gruppen.

Zu guter letzt jedoch muss auch darüber gesprochen werden. Das heißt, dass die örtlichen Medien über die Aktivitäten in Sande zum Thema Fair Trade berichten müssen. Wenn diese Kriterien erfüllt werden, bekommt die Gemeinde (nach Prüfung) zunächst für zwei Jahre den Titel „Fairtrade Town“.

Ich halte Fair Trade aus meiner „linken“ Sicht, bzw. Weltanschauung für ein sehr wichtiges Thema. Insbesondere exotische Produkte, die in unseren Breiten nicht angebaut oder hergestellt werden können und somit importiert werden, geraten schnell aus unserem Blickfeld was die Arbeitsbedingungen angeht. Eben solche ungleichen Verhältnisse zwischen den reichen Industrie-Nationen und ärmeren Ländern und die Ausbeutung eben solcher, führen oft zu Hungersnöten, Krieg oder Terror.

Wir tragen hier eine enorm große Verantwortung! Aber auch im eigenen Land müssen wir einen Blick auf fairen Handel werfen. In meinen Augen gehört zum „Fairtrade“ nicht nur das bekannte Siegel, sondern auch eine faire Bewertung der Erzeugnisse, insbesondere in der Landwirtschaft, und somit faire Preise für unsere Landwirt*innen. Diese sehen durch unser Konsum-Verhalten und die Macht großer Lebensmittelkonzerne aktuell eher mau aus.

Ich freue mich daher sehr auf die Arbeit für den Titel „Fairtrade Town Sande“. Zur Kampagne findet Ihr übrigens über diesen Link.


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