Stein des Anstoßes

Die weiteren Fragen

  • Ist es richtig, dass der Elektrolysepark nachts hell erleuchtet sein soll? Gibt es hierzu nähere Angaben und Zusagen, die Lichtverschmutzung so gering wie möglich zu halten? – Welche Auswirkungen hätte dies auf die Anwohner in Neustadtgödens und auf die Natur und Artenvielfalt.

    Grundsätzlich: Die Öffentlichkeit amüsiert sich häufig darüber wie lange es teilweise dauert, bis aus Plänen konkrete Maßnahmen entstehen. Aber das Ganze hat einen einfachen Grund: Demokratie braucht Zeit! Die Erwartungshaltung da draußen ist vermutlich, dass das gesamte Projekt schon längst fertig und durchgeplant ist und dass man von dem einfach nichts erfährt. Fakt ist aber: Es gibt so viele Dinge, die man noch gar nicht wirklich weiß! Was wir nicht wissen, darüber können wir auch nicht berichten.

    Fest steht, dass Herr von Wedel den Elektrolysepark bauen möchte. Allerdings weiß man noch nicht welche konkrete Technik eingesetzt wird, wie die Gebäude konkret aussehen werden, wie viele Parkflächen es gibt, mit welchem Licht ausgeleuchtet werden muss, etc.. Natürlich ist es so, dass arbeitsschutzmäßig kein Weg um Licht herumführt, der Wahrheit müssen wir in die Augen blicken, allerdings wissen wir absolut noch nichts darüber, in welchem Ausmaß das geschieht.

    Es gibt im Internet übrigens die Möglichkeit sich die Lichtverschmutzung anzusehen. Tatsächlich ist es jetzt schon sehr krass in unserer Region. Die Stadt Wilhelmshaven schießt wohl den Vogel ab mit seinem Hafen, aber auch unser Bahnhof hier in Sande sprengt alle Rekorde, nicht weit ist das Kavernenfeld von Etzel, das permanent beleuchtet wird und und und. Künstliches Licht ist nicht gut für unsere Umwelt und auch für uns Menschen gar nicht so geil. Ich bin also sehr bemüht darauf zu achten, dass wir sowas minimieren. Allerdings werden arbeitsschutzmäßige Mahnahmen nicht zu verhindern sein, daher lasst uns doch zunächst mal gucken, was wir ändern können:

    Unser Reisebüro ist im Regelfall die ganze Nacht hindurch hell beleuchtet, als das Twister Stand strahlte die Video-Leinwand die ganze Nacht, Reichelt macht weit hin auf sich aufmerksam und und und. Ich verstehe, dass Gewerbetreibende die Möglichkeit auch außerhalb ihrer Öffnungszeiten nutzen wollen auf sich aufmerksam zu machen, aber ab einem gewissen Zeitpunkt am späten Abend ist das nun wirklich ziemlich albern. Da ist es mir auch egal, dass der Bäcker Müller Egerer seine Energie aus erneuerbaren Quellen gewinnt.

    Schlussendlich muss man aber sagen: So weit sind wir noch gar nicht! Dazu kann niemand etwas wissen, somit können wir auch nichts dazu sagen.
  • Ist es richtig, dass der Elektrolysepark Lärm verursacht? Wenn ja, wie hoch ist der zu erwartende Lärmpegel? – Welche Auswirkungen hätte dies auf die Anwohner in Neustadtgödens und auf die Natur und Artenvielfalt?

    Ich kürze das Ganze mal ab: Genau wie im oberen Punkt kann man hierzu noch gar nichts sagen. Wir wissen es noch nicht, aber das wird im weiteren Prozess natürlich berücksichtigt. Wir haben erst vor wenigen Jahren den Bahnverkehr aus dem Dorf verbannt! Niemand möchte dies nun ersetzen durch Dauer-Gerumpel und Co. Wichtig ist aber zu erwähnen: Der Wasserstoff wird über eine Pipeline abtransportiert, somit werden dort kaum LKW ein- und ausfahren, die Lärm verursachen.
  • Ist es richtig, dass die Fläche für den Elektrolysepark erheblich über die vom Gemeinderat beschlossenen 50 ha bzw. 70 ha erweitert werden soll?

    Die Formulierung finde ich ziemlich nice, denn darüber hat die Presse schon vor (ich glaube) Monaten berichtet und auch eine Erklärung dafür geboten. Vertraut man der Arbeit der Zeitung nicht oder was ist da los? Nun gut, ich habe selbst schon festgestellt: Nicht jeder kann sich die Zeitung überhaupt leisten.

    Ja, es ist richtig, dass sich die Fläche vergrößert hat, ABER:

    Das bedeutet nicht, dass plötzlich 70 statt 50 ha bebaut oder versiegelt werden. So oder so galt es ja nur für einen Bereich, den man nutzen kann. Innerhalb der Fläche, die nun für den Park vorgesehen wurde, befinden sich Bodendenkmäler, die nicht überbaut werden dürfen, wir haben Gräben, etc.. Die gesamte Anlage muss sich um diese Hindernisse herum ansiedeln, das benötigt auf dem Papier für den B-Plan leider Fläche.

    Maßgeblich für diese Erweiterung war allerdings, dass das Projekt ein eigenes Umspannwerk benötigt. Dies hatte sich bei den ersten Planungen schnell herauskristallisiert und daher hat der Graf seine Pläne diesbezüglich ändern müssen und einen weiteren Antrag gestellt die Fläche im F-Plan hierzu zu erweitern. Ohne Umspannwerk ist das Projekt nicht möglich. Dies wurde allerdings öffentlich und völlig transparent kommuniziert. Der Vorwurf aus der ersten Frage muss hier also ganz klar zurückgewiesen werden.
  • Die Bürgerinnen und Bürger, Verbände, Organisationen etc. konnten bis zum 5. April 2024 ihre Stellungnahme/Einwendungen zum Elektrolysepark bei der Gemeinde einreichen. Über 20 haben dies getan. Diese Stellungnahmen wurden in der Zwischenzeit bearbeitet – Warum wurde das Ergebnis der Bearbeitung den Einreichern bisher nicht zugeschickt?

    Auch hier sind wir wieder beim Punkt: Demokratie braucht Zeit! Und die braucht sie um eben diese Einwendungen, etc. berücksichtigen zu können. Der gesamte Prozess war bisher allerdings noch gar nicht soweit, dass diese Einwendungen politisch behandelt werden konnten.

    Wenn man zurückblickt auf frühere, ähnliche Vorgänge, dann sieht man, dass stets alle Einwände berücksichtigt und kommentiert wurden. Es sind aber nicht nur die Einwände von Bürgerinnen, sondern auch die von Verbänden, weiteren Firmen und Co. Das sind also nicht nur die 20 erwähnten Stellungnahmen, sondern deutlich mehr für die Verwaltung. Der Prozess geht weiter und wir stehen mit dem B-Plan nun kurz davor, dass diese Stellungnahmen aufgegriffen werden. Hier wird also nichts links liegen gelassen, sondern es lässt ganz einfach nur ein wenig auf sich warten 🙂
Bild: Friesen Elektra


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