Guten Morgen, liebe Sorgen, seid Ihr auch schon wieder hier?

Nun ja, wenn Sie schon wieder den Weg auf meine Seite gefunden haben, dann können wir ja nochmal über Bäume reden. Ja, man hat das Gefühl im Wahlkampf kümmert fast nur noch das eine Thema, aber ich halte mich kurz, versprochen!

Gestern brachte die NWZ einen Artikel über das Sander Wäldchen den Sander Wald. In Gänze finden Sie ihn hier. Kurz gesagt geht es darum, dass die Grünen in Sande Anfang des Monats die Verwaltung beauftragt bzw. darum gebeten haben, zu prüfen, ob das „Wäldchen“ vllt. ein Wald ist. Es sollte ein Gutachten erstellt werden.

Liebe Grünen in Sande, verzeihen Sie, wenn wir Sie mit unserem Engagement für unsere grüne Lunge geweckt haben sollten. Sie dürfen sich dann jetzt wieder schlafen legen!

Torge Heinisch, grade eben

Huiuiui, da haben wir eine Partei, die bundesweit für Umwelt- und Klimaschutz steht aber übelst aus dem Schlaf gerissen, kann das sein? Wird vielleicht Zeit mal kurz zu beleuchten, was die Grünen in Sande bisher getan haben.

Vor gut einem Jahr habe ich eine Anfrage an den Sander Rat und die Verwaltung gestellt, was der aktuelle Stand bezüglich des Waldes ist. Verwaltung und Rat haben sich fälschlicherweise etwas unwissend gestellt. Hart am Limit der Legalität bezüglich der Beantwortung solcher Anfragen. Parallel dazu habe ich aber auch die Grünen angeschrieben und gefragt, was insbesondere sie zum Wäldchen sagen.

Eine schriftliche Antwort habe ich tatsächlich nie erhalten, aber immerhin kam Herr Fiedler vor der entsprechenden Ratssitzung im September 2020 auf mich zu. Er sprach sich in dem Zuge dafür aus, dass man im Bauleitverfahren die besten Chancen habe mitzugestalten und dafür zu sorgen, dass die Bebauung umweltfreundlich geschähe und Ausgleichsflächen geschaffen werden. Enttäuschende Antwort eines Grünen. Aber zwischen den Zeilen schwappte etwas mehr mit. Herr Fiedler hat es nicht direkt ausgesprochen, aber Andeutungen ließen mich verstehen, dass zu diesem Thema deutlich mehr besprochen und „beschlossen“ wurde. Wo? Wer weiß, ggf. auf nicht öffentlichen Sitzungen oder beim Grillfest der $PD (aber war Herr Fiedler dort eingeladen? – Ich denke nicht).

Halten wir fest: Es war mein Gefühl, dass er mir auf dieser Welle etwas mitteilen wollte. Das kann ich auch völlig missverstanden haben, aber die aktuellen Ereignisse und die Erkenntnis, dass die Verwaltung auf die Kirche zugegangen ist, zeigt dass ich wohl recht hatte.

Inzwischen sind einige Monde vergangen und im September stehen die nächsten Wahlen an. Richtig bitter für die Ratsparteien, die in der letzten Ratssitzung noch schnell einstimmig das Bauleitverfahren angeschubst haben, ist, dass dieses Thema nun so präsent ist und sich definitiv in die nächste Ratsperiode ziehen wird. Man kann also nichtmal schnelle Fakten schaffen. Und verdammt, es polarisiert wie kaum ein anderes Thema.

Hinzu kommt, dass sich jetzt auch noch eine Bürger-Initiative für den Wald gegründet hat, die auch noch die Frechheit besitzt als Wählergemeinschaft zur Wahl anzutreten. Meine Güte, liebe Parteien, liebe Grüne, Zeit aufzuwachen und auch noch irgendwas zu machen…. Also erstmal die Verwaltung bitten sich den Wald anzusehen. GEIL….

Es sei am Rande ggf. erwähnt, dass im Laufe der letzten Monate Konrad Sieg bei den Grünen eingetreten ist. Bisher unpolitisch in einer NGO tätig (NABU) und mit verantwortlich dafür, dass Sande sich Bienengemeinde nennen darf (Danke dafür) und sich an den einen oder anderen Stellen immerhin etwas tut (auch hierfür Danke), hat er sich nun entschieden auch politisch in einer Partei Stellung zu beziehen. Allerdings hat er sich gegen eine Kandidatur für den Rat entschieden (schade eigentlich).

Herr Sieg scheint nun zusätzlich in der Partei ein paar Köpfe zu waschen und den Genoss*innen ins Gedächtnis zu rufen, dass die Grünen eigentlich die Umweltpartei ist und sie entsprechend agieren sollten. So ein Mist für Frau Pöppelmeier und Herrn Fiedler….

Die Verwaltung hätte die Information, dass es sich um rechtlich einen Wald handelt, bereits vorab einholen und bei der Ratssitzung Ende juni vorlegen können. Dann hätten wir schon das Aufstellungsverfahren abgelehnt. Jetzt wird mit viel Aufwand und Kosten ein Bebauungsplan aufgestellt, dem wir nicht zustimmen werden.

So wird Frau Pöppelmeier in der NWZ zitiert.

Wir leben hier in einer Gemeinde mit knapp 9.000 Einwohnern. Man ist schnell durch alle Dörfer gelaufen, das Thema polarisiert seit Monaten und nun brauchen die Grünen für eines ihrer ureigenen Themen tatsächlich das Guthaben der unteren Naturschutzbehörde um festzustellen, dass die 1,8 ha ein Wald sind und dass dies natürlich schützenswert ist. Das muss man erstmal sacken lassen. Sehen denn die Grünen den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr? Was ist denn da bitteschön los? Liegt das am Wahlkampf? Sieht man nun plötzlich seine Wähler*innen zu den LINKEN und zur neuen Wählergemeinschaft rennen und möchte nu noch schnell sagen „Hallo, wir sind auch noch da“ während man sich dabei noch den Schlaf aus den Augen wischt?

Wald im Sinne dieses Gesetzes ist jede mit Forstpflanzen bestockte Grundfläche. Als Wald gelten auch kahlgeschlagene oder verlichtete Grundflächen, Waldwege, Waldeinteilungs- und Sicherungsstreifen, Waldblößen und Lichtungen, Waldwiesen, Wildäsungsplätze, Holzlagerplätze sowie weitere mit dem Wald verbundene und ihm dienende Flächen.

Gesetz zur Erhaltung des Waldes und zur Förderung der Forstwirtschaft (Bundeswaldgesetz) § 2 Wald, Absatz 1

Also es tut mir echt Leid, aber ich finde das sehr enttäuschend, dass die Grünen erst nach diesem „Gutachten“ reagieren. Sie hätten sich den Wald einfach mal ansehen müssen als das Thema aufkam. Sie haben bereits zwei Stimmen im Rat und hätten sich früh einsetzen MÜSSEN. Dieser Zug ist jetzt leider abgefahren. Mit Konrad Sieg als Mitglied hoffe ich darauf, dass sich die Grünen in Sande wieder auf ihr Kernthema besinnen und in der kommenden Ratsperiode mit uns zusammen gegen die Abholzung kämpfen. Aber die Enttäuschung bleibt und ist ein Ausdruck dessen, wie die aktuelle Ratsarbeit in Sande funktioniert.

Ändern wir das am 12. September! … Ach ja: Ihr dürft meine Artikel gerne in den (a)sozialen Netzwerken teilen 🙂 Schaden kann das nicht 😉


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